TR Stephanus 1550 Anfang Joh
TR Stephanus 1550 Anfang Joh
Erasmus: Novum Instrumentum omne (griechisch Anfang Joh)
Erasmus: Novum Instrumentum omne (griechisch Anfang Joh)

TextusReceptus

Eine knappe Beschreibung des „Textus Receptus“ für Bibelleser ist das Ziel dieser Website. Im Mittelpunkt steht die seriöse Information, denn häufig wird mit dem „Textus Receptus“ geradezu geworben für Übersetzungen, die angeblich einen „reformatorischen Grundtext“ übersetzen. Diese Website will eine sachliche und neutrale Information geben, ohne dass ein großer Aufwand vom Leser getrieben werden muss.

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„(Handschriften) vor TR" soll einen kurzen Überblick über die Art der Manuskripte schaffen, die in Gebrauch waren, als an Bibeldruck noch nicht gedacht wurde.

Damit ein bleibender Eindruck von der Eigenart des „Textus Receptus“ im Vergleich zu dem „Standardtext“ (Nestle-Aland) gewonnen werden kann, sind unter „Beispiele“ charakteristische Stellen ausgewählt worden, deren Abweichungen kommentiert werden.

Mein eigenes Urteil über den „Textus Receptus“ heißt abschließend: Nie wieder Textus Receptus! Auf der Unterseite werden die „Argumente“ eines Anhängers des TR vorgestellt. Er behauptet eine „Verkürzung“ im Kodex Vaticanus an dem Textus Receptus.

Schritte sollten mit dem Herrn nach vorne gegangen werden, nicht freiwillig zurück in die Enge des Mittelalters! Ich bin dankbar, dass die Probleme Luthers der Vergangenheit angehören, ich möchte sie nicht in die Gegenwart zurückholen.

 

Der zuverlässigste Bibeltext. Danach sind viele Leute auf der Suche. Der gewöhnliche Bibeltext wird oft abgelehnt, weil Misstrauen vorhanden ist gegenüber den Leuten, die ihn anbieten. Doch der Textus Receptus rettet nicht. Auch die aramäische Bibel, wie manchmal die syrische Peschitta genannt wird, hilft nicht. Schon jede Übersetzung enthält Fehler. Das Ohr hört Dinge anders, wie es der Übersetzer meint. Die Bibel ist nicht Gottes Wort, sondern Menschen reden in ihr darüber. Gott redet selbst und sein Wort wird nur durch den Glauben wahr.

(Selbstverständlich sind alle Texte dieser Internetseite von mir erstellt worden.)       © 2020 Hermann Hain

Erasmus: Novum Instrumentum omne (lateinisch Anfang Joh)
Erasmus: Novum Instrumentum omne (lateinisch Anfang Joh)

"Angenommener Text"

Mit „Textus Receptus“ wird eine Textausgabe des griechischen Neuen Testaments bezeichnet, dessen Ursprung bis auf einen Zeitgenossen Luthers, nämlich Erasmus von Rotterdam, zurückgeführt werden kann. Es bedeutet „Angenommener Text“ und stammt von einem geschäftstüchtigen Verleger ungefähr hundert Jahre nach Luther. Er lobte das von ihm verlegte Werk mit folgenden Worten (in Latein): „Du hast folglich einen Text, der jetzt von allen angenommen ist: worin wir nichts weitergeben, was verändert oder verdorben ist“. Die Phrase „Textus Receptus (= angenommener Text)“ wurde zum Begriff für den Text, den Gott den Bibelschreibern „eingehaucht“ hat, dem „inspirierten“ Text der Bibel. Er wird nicht nur für das griechische NT verwandt, sondern sogar auf den hebräischen Teil der Bibel ausgedehnt. Beide Begriffe werden oft gleichgesetzt, haben aber nichts miteinander zu tun, sondern sind erst in der Gegenwart miteinander vermengt worden.

Erasmus selbst, auf den der TR zurückgeht, war Humanist, aber stand der Reformation distanziert gegenüber. Luther wäre mit Sicherheit glücklich gewesen, wenn er nicht das „Novum Instrumentum omne“ des Erasmus hätte benutzten müssen. Schließlich hatte er mit ihm einen recht bekannten Disput über den „Freien Willen“. Erasmus stand unter großem zeitlichen Druck, denn er wollte die Erstausgabe des griechischen NT herausbringen, was er auch 1516 schaffte. (Ausschnitte seines „Novum Instrumentum omne“ [Anfang des Johannesev.] sind die Bilder über dem Text. Auf den Bildern im Hintergrund sind größere Ausschnitte zu sehen. Links ist der griech. Text und rechts die lat. Übersetzung, die nebeneinander gedruckt waren. Das erste Bild oben zeigt den Druck von Stephanus 1550, der noch den Text des Erasmus weitgehend übernommen hatte.)

Die Ausgaben nach Erasmus druckten nicht dessen erste Ausgabe ohne Eingriff nach, sondern veränderten den Text an vielen Stellen. Mittlerweile war auch die katholische „Biblia polyglotta complutensis“ erschienen, von der manche Lesarten übernommen wurden. Die oben genannte Behauptung des Verlegers, dass an dem „Textus Receptus“ nichts verändert wurde, ist schon deshalb nicht ganz zutreffend.