TR als "Reformatorischer Grundtext"

In den letzten Jahren ist mir der Wunsch begegnet, wieder zur "besseren" Textvorlage zurückzukehren, nämlich zum Textus receptus als "Reformatorischen Grundtext", weil der Nestle Aland von der "modernen" Kritik verseucht sei.

Im deutschsprachigen Raum beruft man sich auf eine Auflistung, wo die Korrekturen des NA aufgelistet und als Streichungen am "Reformatischen Grundtext" bezeichnet werden.

Nun werden sogar die Stellen einzeln aufgelistet. Dabei wird zum einen ignoriert, dass es nie einen solchen Grundtext gab. Wie dargelegt, musste (!) Luther die Druckausgabe des Erasmus von Rotterdam nehmen, der ein katholischer Humanist war. Ausgerechnet der soll für einen solchen Grundtext herhalten. Das ist ganz einfach eine Verdrehung der Tatsachen. Luther hat sich mit ihm über den freien Willen gestritten. Erasmus macht man zum "heimlichen" Reformator. Ein wenig historisches Wissen genügt schon, um die Verdrehung zu erkennen. Der NA ist dem Urtext weit näher als die editio princeps des griechischen NT des Erasmus. Diese Hinweise genügen wohl.

Zum anderen werden die Fakten verdreht. Man kann sehr schön sehen, dass der TR bei den Evangelien aus anderen Evangelien ergänzt hat. Er hat aufgefüllt.

Der "Reformatorische Grundtext" ist nicht mehr als eine Behauptung. Eine Blase, die schon zerplatzt, wenn man sie scharf ansieht.